Svalbard - Die Kalte Küste (III) - Vom Eis geformt
Noch gut erinnere ich mich an meine Schulzeit – Geografie Unterricht 5. Klasse: Wir behandelten den Einfluss der Eiszeiten auf die Entstehung unserer Landschaft. Ihr wisst schon – Grundmoräne (eben und kuppig), Endmoräne, Sander, Urstromtal…
Ganz ehrlich? Es hat mich nicht die Bohne interessiert, geschweige denn, dass ich mir vorstellen konnte, was eine ebene oder kuppige Grundmoräne ist, nur die Begriffe fand ich ganz witzig.
Faszinierender war schon, dass der Eispanzer einst bis in den Norden Deutschlands reichte und auf seinem Rückzug lieblich hügelige Landschaften, riesige Seenplatten und vor allen Findlinge hinterließ, so, als hätten Trolle und Riesen nach dem Spielen nicht aufgeräumt. Immer weiter in den Norden habe sich das Eis zurückgezogen – über Skandinavien hinaus – auch das nur ein Begriff zu einem Areal auf der Landkarte, bar jeder Vorstellungskraft für mich.
Die Zeiten ändern sich. Heute gibt es kaum etwas, das mich so sehr in den Bann zieht wie Eis, Gletscher und ihr Einfluss auf die Entstehung einer Landschaft.
Nicht immer nur in den großen Dimensionen, die sich über hunderte von Kilometern erstrecken, sondern vor allem dort, wo das Eis gerade noch an der Arbeit war – quasi am Ende der Eiszeit en minature.
Manchmal sieht man am Fuße der Gletscher kleine Moränen, ebene wie kuppige und Sanderflächen, durch die kleine Flüsse mäandern.
Findlinge lassen sich vom Eis spazieren tragen und die Felsen sehen aus als seien sie mit einem gewaltigem Hobel bearbeitet.
Kleine Rinnsale graben ihre Spuren ins Gestein und hinterlassen Strukturen und Farben, die jedem Maler zur Ehre gereichen würden.
Hochinteressant, beeindruckend, wunderschön! Wer hätte das gedacht – damals- in der 5. Klasse…