Nur ein kleines blaues Blümchen
Für manche ist es nur ein kleines unscheinbares blaues Blümchen, für andere das begehrteste Fotomotiv unter den Frühblüher, wenn nicht gar der gesamten heimischen Pflanzenwelt, vielleicht mal abgesehen von den Diven unserer Flora, den Orchideen.
Für mich trifft zweifelsohne die zweite Aussage zu und das Fotojahr bleibt absolut unvollkommen, wenn ich die „Kleinen Blauen“ nicht wenigstens einmal vor der Linse hatte.
Dabei sind nicht einmal selten, wählerisch zwar bezüglich ihres Lebensraumes in natürlich belassenen Kalk – Buchen und Eichenwäldern, die auch für uns grüne Oasen mit Wohlfühleffekt darstellen. Dort aber lieben sie große Ansammlungen ihrer Art, schießen mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen explosionsartig aus dem Boden, als hätten sie nur auf die lebensspendende Wärme gewartet, um nach kurzer Zeit ihre Blütenpracht bis zum nächsten Frühling wieder zu verbergen.
Auch ihre Familie ist recht groß und illuster, sowohl reich an prominenten fotogenen Mitgliedern wie Buschwindröschen, Waldakelei, Trollblume als auch an unscheinbaren, vernachlässigten, wie dem Kriechenden Hahnenfuß, der Gewöhnlichen Wiesenraute sowie solchen, die zumindest auf wohlklingende Namen wie Mäuseschwänzchen oder Rotfrüchtiges Christophskraut hören.
Warum also ausgerechnet sie?
Weil sie die ersten wahren Farbtupfer nach tristem Wintergrau sind...
Sie sind für die Kamera gemacht, ganz egal, ob man sich ihnen in dokumentarischer Absicht nähert oder stundenlang vor ihnen auf dem Boden liegt, um sie ins rechte Licht zu rücken, sie aus nächster Nähe direkt fokussiert oder nur schemenhaft erahnen lässt.
Die hier gezeigten Bilder sind Versuche, sich ihnen zu nähern.