Zur Heideblüte in der Niederlausitz
Mein letzter und bislang auch einziger Besuch einer Heidelandschaft fand Anfang der 1990iger Jahre statt und führte natürlich, wie kann es anders sein, in die Lüneburger Heide. Allerhöchste Zeit für einen erneuten Ausflug, diesmal mit Kamera und in eine ganz andere Richtung.
Mit der Überschrift „Vom Panzerrollen zur Purpurpracht“ wirbt der Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft für ein wahres Schauspiel, das ab Mitte August bis Anfang September diesen nicht gerade für spektakuläre Eindrücke bekannten und daher häufig unterschätzten Landstrich in ein wahres Blütenmeer verwandelt. Weite Teile der 300 ha umfassenden ehemaligen Truppenübungsplätze sind mit Teppichen blühender Besenheide übersät, die je nach Lichteinfall mal rotviolett bis dunkellila erstrahlen. Und wie man sich unschwer vorstellen kann, üben diese eine magische Anziehung auf den Naturfotografen aus. Nicht nur der, der es liebt, die schöne Landschaft auf den Chip zu bannen, nein auch der Makrofotograf, der den kleinen verborgenen Dingen frönt, kommt hier voll auf seine Kosten und kann, wenn man wie ich mit fachkundigen Fotografen unterwegs ist, noch allerhand lernen – über Gebänderte Heidelibellen, Warzenbeißer, Gold – und Schönschrecken und vieles mehr.
Handelt es sich dabei auch noch um gute Fotofreunde, bleiben kaum Wünsche offen – okay, halb 5 aufstehen, nachdem man bis Mitternacht zusammengesessen hat, eine halbe Stunde in der Dunkelheit mit Fotogepäck auf einem Mietfahrrad über Sandwege und durch bis zu 20 cm tiefe Pfützen zu fahren ist sicher nicht für jeden die Offenbarung. Aber mal abgesehen von dem Spaß, den wir dabei hatten, wurden wir spätestens dann entschädigt, als wir den Wald hinter uns ließen, sich vor unseren Augen eine weite blühende Heidefläche öffnete, diese dazu auch noch, wie erhofft im Nebel lag und ein schöner Sonnenaufgang zu erwarten war… Fotografenherz, was willst Du mehr?!
Ein großes Dankeschön geht an Frank, Uta und Oli, Axel, Tom sowie Kevin für ein harmonisches, lustiges, konstruktives, lehr – und ertragreiches Wochenende ;-).