Die begehrten Unscheinbaren
Wenn Ende August die Nächte länger werden, der Morgen erste Tautropfen auf die Wiesen streut und der Duft reifender Äpfel über den Gärten liegt, heißt es für den, der gern in der Pracht bunter Wiesen- und Feldblumen schwelgt, Abschied zu nehmen.
Auf den Orchideen-Wiesen recken sich mittlerweile Gräser gen Himmel, bedeckt das Heidekraut mit weinroten Teppichen den kargen Boden, sorgen Glocken- und Flockenblumen für Farbtupfer. Mit etwas Glück findet man noch die „späteste“ unserer heimischen Orchideen – die Herbst-Drehwurz, die den Blühreigen der in Mitteldeutschland heimischen Arten beschließt. Kaum wahrnehmbar sind sie, fallen weder durch Farbenpracht, noch Größe auf, können durchaus übersehen werden und sind in dieser Zurückhaltung durchaus nicht allein unter den Besonderen. Trotzdem sind gerade auch diese „Unscheinbaren“ der heimischen Pflanzen-Juwelen jedes Jahr aufs Neue fotografischer Anziehungspunkt, nicht nur für mich. Warum eigentlich? Weil sie selten sind, weil sie sich Diven gleich durchaus nicht jede Saison in gleicher Pracht zeigen, weil sie manchmal auch eine fotografische Herausforderung darstellen – ich weiß es nicht! Vielleicht macht das nicht ständig und überall Verfügbare diese Anziehung aus. Hier ein kleiner Saisonrückblick in Bildern…Blasses Knabenkraut (Orchis pallens) auf einer Waldlichtung, April 2017
Blasses Knabenkraut (Orchis pallens), April 2017
Kleines Knabenkraut (Orchis morio), Mai 2017
Kleines Knabenkraut (Orchis morio), Mai 2017
Dreizähniges Knabenkraut (Neotinea tridentata), Mai 2017
Dreizähniges Knabenkraut (Neotinea tridentata), Mai 2017
Brandknabenkraut (Neotinea ustulata), Mai 2017
Sumpf Stendelwurz (Epipactis palustris), Juni 2017
Braunrote Stendelwurz (Epipactis atrorubens), Juni 2017
Herbst Drehwurz (Spiranthes spiralis), August 2017
Ein herzliches Dankeschön geht an dieser Stelle an meine Fotofreunde Hartmut Labitzke und Axel Schmoll - dafür, dass sie ihr Wissen um die begehrten Unscheinbaren mit mir teilen!